Sind die
Wollfasern abgekühlt, wasche ich die überschüssige Farbe aus bis das Wasser klar ist. Jetzt halte ich zum ersten Mal die gefärbten Faserstränge in der Hand – und bin jedes mal überrascht. Die Farbmischungen gelingen fast immer, manche Experimente und Farbkombinationen lassen mich wirklich staunen! Die Ergebnisse sind nicht immer so, wie ich sie mir vorgestellt habe – aber immer wieder wunderschön und einzigartig. Es ist mir noch nie gelungen, zwei exakt gleiche Stränge zu färben, auch wenn ich mich darum bemühe und die Rezepturen für Farbmischungen mitschreibe – es gibt ähnliche Farbmischungen, aber niemals identische Farbtöne.Dann wasche ich die Stränge noch in Wollwaschmittel, damit sich der Essiggeruch gänzlich verflüchtigt und die Fasern weich werden. Zum Trocknen kommt die gefärbte Rohwolle auf die Wäscheleine – und dabei entfaltet sich die ganze Leuchtkraft der Farben.
Nochmals spannend wird es dann am Spinnrad. Durch das Ausziehen der Fasern verändern und vermischen sich die Farbtöne noch etwas und durch das Verzwirnen zweier Fäden entsteht wieder ein neues Zusammenspiel der Farben. Die fertige Wolle sieht immer ein bisschen anders aus als die Fasern, die ich färbe.