Ich färbe...

... meine Rohwolle fast immer vor dem Spinnen. Es gibt eigene Wollfarben, die mit Säure (Haushaltsessig, Zitronensäure) fixiert werden und somit nicht ausbleichen. Aber auch das Färben mit Lebensmittelfarben wie z.B. Ostereierfarben funktioniert sehr gut und bringt wunderschöne Farb-Ergebnisse.

Das Wollefärben

ist zeitintensiv – meine Küche ist für einen Tag blockiert, überall stehen Farbmischungen und es riecht nach Essig und nach nasser Wolle (und auch ein bisschen nach Schaf). Aber ich liebe diese Tätigkeit genauso wie das Spinnen. Es ist spannend zuzusehen, wie sich die Farben mischen und die Fasern die Pigmente aufnehmen. Das Wasser, in das die Rohwolle eingelegt wird und in das die Farben zugegeben werden, muss während des Färbeprozesses sehr heiß sein, aber immer unter dem Siedepunkt gehalten werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Fasern verfilzen.
Je nach Farbintensität und Faser dauert es zwischen 15 Minuten und einer knappen Stunde, bis die Rohwolle die Farbe komplett aufgenommen hat, d.h. wenn das Wasser wieder klar ist, ist die Färbung abgeschlossen. Dann nehme ich die heiße Wolle aus dem Färbebad – am wichtigsten ist jetzt, die Fasern langsam abkühlen zu lassen und sie auf keinen Fall zu bewegen. Die Gefahr des Verfilzens ist auch jetzt wieder sehr groß. Ich muss also sehr geduldig sein!